Wenn Unternehmen oder Staaten neues Kapital aufnehmen möchten, geschieht das häufig über die Emission von Wertpapieren – etwa Aktien, Anleihen oder Fondsanteilen. Doch wie funktioniert dieser Prozess genau? Welche Begriffe wie Agio, Nennwert oder Emissionserlös sind dabei relevant? Und wie lassen sich die finanziellen Auswirkungen mit einem Agio-Rechner nachvollziehen? Hier gibt’s die Antworten.
Was bedeutet Emission?
Eine Emission ist die erstmalige Ausgabe neuer Wertpapiere am Kapitalmarkt. Sie dient dazu, frisches Kapital zu beschaffen – etwa zur Unternehmensfinanzierung oder Haushaltsdeckung.
Arten von Emissionen
- Aktienemission: Ausgabe neuer Unternehmensanteile zur Eigenkapitalerhöhung
- Anleiheemission: Ausgabe von verzinsten Schuldverschreibungen zur Fremdkapitalaufnahme
- Fondsanteile: Emission von Anteilen an Investmentfonds zur Beteiligung an einem Sondervermögen
Beteiligte Akteure
- Emittent: das herausgebende Unternehmen oder der Staat
- Emissionsbank: begleitet die Platzierung und Vermarktung
- Anleger: zeichnet oder kauft die ausgegebenen Wertpapiere
Nennwert, Kurswert und Agio bei der Emission
Bei der Emission wird häufig ein Nennwert festgelegt. Liegt der Ausgabepreis darüber, spricht man von einem Agio (Aufgeld). Beispiel:
- Nennwert: 100 €
- Emissionskurs: 105 €
- → Agio: 5 € (5 %)
Ein Agio-Rechner hilft dabei, diesen Aufpreis transparent zu machen – sowohl für Emittenten als auch Anleger.
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Emissionserlös und Verwendung
Der Emissionserlös ist das Kapital, das durch die Wertpapierausgabe eingenommen wird. Er ergibt sich aus:
Emissionserlös = Anzahl der ausgegebenen Papiere × Ausgabepreis
Der Erlös wird z. B. verwendet für:
- Investitionen
- Schuldenabbau
- Unternehmenswachstum
- Forschung & Entwicklung
Formen der Emission
- Öffentliche Emission: frei zugänglich über Börsen
- Private Platzierung: an ausgewählte Investoren
- Bezugsrechtsemission: mit Vorkaufsrecht für bestehende Aktionäre
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Ein Börsengang ist eine spezielle Form der Aktienemission – dabei wird ein Unternehmen erstmals börsennotiert.
Meist gemeinsam durch Emittent und begleitende Bank – basierend auf Unternehmenswert, Marktumfeld und Nachfrage.
Ja, manche Anleger zeichnen gezielt neue Wertpapiere in der Hoffnung auf Kursgewinne zum Handelsstart.